
Herzlich
willkommen in einem besonderen Wald!
Er gehört der Stadt Lübeck, die ein spezielles Konzept für die Nutzung
ihrer Wälder entwickelt hat. Es versucht, die Wünsche, die wir Menschen
an den Wald haben, mit den Bedürfnissen der Lebewesen abzustimmen, die
den Wald ausmachen. Insgesamt besitzt die Stadt 3950 ha Waldfläche, die
sich rund um die Stadt verteilen. Das entspricht 5532 Fußballfeldern. Im
Lauerholz wurde 2017 der erste von drei geplanten Naturerlebnispfaden
eröffnet:
Der Rittbrookpfad.
Das Lauerholz
Karte und Einkehrmöglichkeiten
Das Lauerholz bei Google Maps
ÖPNV
Busfahrplan (Linie 10 ; 21)
Der Rittbrookpfad
Auf dem Rittbrookpfad sind auf 3,8 km Länge 7 Stationen installiert. Die reine Gehzeit beträgt ca. 45 min. Der Weg ist durchgängig geeignet für Kinderwagen, Dreirad, Rollstuhl und Ähnliches.
Haupteingang: "Am Rittbrook", Höhe Reitschule (Bus Linie 10, Haltestelle "Am Rittbrook" in der Arnimstraße)
Nebeneingänge: Claudiusring, Ochsenkoppel und Volksfestplatz
- AUFGEPASST -
Im Wald ist mit herabfallenden Ästen sowie mit Brombeerranken, Wildschweinen und Zecken zu rechnen. Für Schäden kann keine Haftung übernommen werden.
Das Lübecker Modell
Menschen gestalten die Natur gern nach ihren Wünschen. Sie soll liefern, was Menschen glauben zu brauchen. Eine solche künstlich umgestaltete Natur ist oft einseitig und anfällig. Zudem braucht sie ständig Pflege, für die viel Zeit, Geld und Energie aufgewendet werden muss.
In Lübeck haben wir uns vor über 30 Jahren im Umgang mit unserem Wald für einen neuen und doch uralten Weg entschieden: Nutze in Maßen, was die Natur dir bietet.
In einem Teil unserer Wälder schlagen wir kein Holz mehr ein. Das sind unsere Referenzflächen. Sie zeigen, wie sich ein Forst entwickelt, wenn man ihn der Natur überlässt.
Es stellt sich heraus, dass
- von alleine gekeimte Bäume besser wachsen, als angesäte oder angepflanzte.
- auch ohne Durchforstung genügend wertvolle Stämme entstehen.
- sich selbst regulierende Waldsysteme risikoärmer und produktiver sind, eine höhere Vielfalt an Lebewesen beheimaten und anpassungsfähiger sind, als von Menschen regulierte Forste.
Unser Ziel ist es, dass die Teile des Waldes, in denen wir Bäume fällen, praktisch nicht von den Teilen zu unterscheiden sind, in denen wir keine Bäume fällen. Wir wollen lernen, so naturnah wie möglich zu arbeiten. Und wir sind auf einem guten Weg dorthin:
- Wir unterstützen unseren Wald bei seiner Entwicklung hin zu einer natürlichen Waldgesellschaft.
- Wir orientieren unsere Erwartungen an dem, was der Wald am jeweiligen Ort von sich aus bietet. Wir gestalten weder den Ort, noch den Wald um, um höhere Erträge zu erzielen.
- Wir machen nur das Nötigste, um qualitativ gute Bäume der Naturwaldgesellschaft zu fördern. Damit minimieren sich die Eingriffe in das Ökosystem einerseits und unsere Kosten andererseits. Es wird nicht gesät oder gepflanzt. Geerntet werden nur einzelne, dicke Bäume oder kleine Gruppen. Bäume, die von allein sterben, bleiben als Totholz im Wald. Bäume mit besonderem Nutzen für andere Waldbewohner, auch Biotopbäume genannt, werden nicht gefällt. Gift kommt nie zum Einsatz.
Das finden nicht nur Naturschützer toll. Mittlerweile haben auch andere Städte unser Konzept übernommen, z.B. Berlin, Kiel und Göttingen.
Wir wünschen schöne Stunden im Lauerholz!